„HL-Live“ berichtet von dem Ergebnis eines gestrigen Gespräches zwischen Ministerpräsident Peter Harry Carstensen, Wissenschaftsminister Jost de Jager, Finanzminister Rainer Wiegard, dem Präsidenten und dem Kanzler der Universität Lübeck, Professor Peter Dominiak und Dr. Oliver Grundei, sowie Lübecks Bürgermeister Bernd Saxe zur Zukunft der Universität Lübeck (http://www.hl-live.de/aktuell/textstart.php?id=61753).
So positiv die (hoffentlich nicht nur vermeintliche) Gesprächsbereitschaft der Landesregierung auch ist, muss der jetzt durch die Universität beschrittene Weg der Ankündigung von Sparalternativen sehr kritisch gesehen werden. Indirekt erkennt die Uni Lübeck damit nämlich eine „Bringschuld“ gegenüber dem Land an, die geforderten Einsparungen i.H.v. 26 Mio. Euro jährlich im Bereich der Uni Lübeck zu erbringen. Damit wird das Verhalten der Landesregierung nachträglich geradezu goutiert, die größte Universität des Landes in Kiel zu verschonen und alle Spar-Lasten im Hochschulbereich den wesentlich kleineren Uni-Standorten Flensburg und Lübeck aufzubürden. Es wäre sicher vielmehr dringend geboten gewesen, in dem „Sonntagsgespräch“ mit der Landesregierung den Anspruch der Region Lübeck nach regionalpolitischer Ausgewogenheit aller Sparmaßnahmen deutlicher zu machen.
Im Übrigen erscheint es auch eher unwahrscheinlich, dass die Uni Lübeck tatsächlich nachhaltig jährliche Einsparungen in dem von der Landesregierung geforderten Umfang erbringen können wird. Eine in den „Lübecker Nachrichten“ angedeutete Einbindung der Lübecker Stiftungen, allen voran der Possehl-Stiftung, würde zudem im Ergebnis massiv zu Lasten der Hansestadt Lübeck gehen, da diese Stiftungsgelder für andere soziale oder kommunale Projekte fehlen würden. Damit hätte sich das Land wieder einmal indirekt zu Lasten des städtischen Haushaltes „gesundgestoßen“.