Wie viele andere Mitbürger/innen habe ich mich lange über die Vorgänge um den Werbevertrag der angeblich so gemeinnützigen Fernsehlotterie mit Monica Lierhaus geärgert. Jetzt habe ich endlich die persönliche Konsequenz gezogen und mein Dauerlos mit folgendem Schreiben gekündigt:
Sehr geehrte Damen und Herren,
hiermit kündige ich den zwischen uns bestehenden Spielvertrag. Grund ist die öffentlich bekannt gewordene Dotierung eines Vertrages mit Frau Monica Lierhaus in Höhe von 450.000 (!) Euro p.a.. Ich empfinde es nachgerade als zynisch, dass Frau Lierhaus eingedenk dieses im Verhältnis zur Leistung grob unangemessenen Entgeltes von Ihnen auch noch als neue „Botschafterin für den guten Zweck“ proklamiert und damit bewusst versucht wurde, öffentlich den Eindruck zu erwecken, Frau Lierhaus leiste etwas Altruistisches.
Mit freundlichen Grüßen
Thomas Schalies
Herr Schalies, spenden Sie jetzt auch nicht mehr für „Brot für die Welt“, weil dort ca. 15% der Gelder für die Verwaltung draufgehen?
Oder spenden Sie jetzt lieber bei „Ein Herz für Kinder“, das derart intransparent ist, das man nicht genau weiß, wie das Geld überhaupt verwendet wird?
Wissen Sie was, Herr Schalies, die Frage, die sich mir stellt, ist doch die: warum regen Sie sich erst jetzt auf, nachdem bekannt wurde, das eine offensichtlich behinderte Moderatorin diesen Job macht?
Ich frage deshalb, weil: haben Sie sich mal erkundigt, was z.B. Frank Elsner für diesen Job bekommen hat? Ich glaube, das würde Sie von den Socken hauen.
Oder sind Sie grundsätzlich völlig überrascht, das dieser Job von dessen Inhabern nicht ehrenamtlich und unentgeltlich gemacht wird, wie Sie bislang immer gedacht haben?
Und nur ganz nebenbei: bei der ARD Fernsehlotterie handelt es sich zunächst einmal um eine LOTTERIE. Das heißt, das der größte Anteil Ihres Einsatzes (Ich habe nicht nachgeschaut, aber ich gehe von >= 50% aus) in ein staatlich lizensiertes Glücksspiel fließt!
Fassen wir mal zusammen: Herr Thomas Schalies von der Lübecker FDP findet es verwerflich, wenn eine körperlich eingeschränkte Person dafür Geld bekommt, wenn sie die gleichen Dinge tut wie die anderen Prominenten, die diese Tätigkeit vorher zu einem ähnlich hohen Salär ausgeübt haben?
Ich gebe offen zu, dass mir (und ich glaube, auch vielen anderen) erst durch die Presseberichte über das Engagement von Frau Lierhaus bewusst geworden ist, welche Unsummen die sog. „Botschafter für den guten Zweck“ erhalten. Dass dies z.B. auch im Fall von Frank Elsner der Fall gewesen sein mag, macht die Sache ganz gewiss nicht besser!
Bravo Herr Schalies, Ihre Ansicht kann ich nur unterstützen.
Lieber Herr Scharlies,
ich musste natürlich „althruistisch“ bei Wikipedia nachforschen.
Nachdem ich das „h“ weggelassen habe, fand ich auch die Bedeutung. Passt finde ich gar nicht da hinein. Von „Selbstlosigheit“ kann keine Rede sein. Frau Lierhaus übt ihren Beruf eigentlich nach dieser sehr schweren Erkrankung wieder aus (Hamburger Modell nennt man das wohl). Die Dotierung entspricht tatsächlich dem „Großen LOS“ welches Sie ja auch verkaufen soll. Es ist Frau Lierhaus eine solche Stelle zu gönnen, aber, wie Sie ja selbst schon aufzeigten, das Lotterieunternehmen vergreift sich da im guten Ton. Lotterie kommt wohl von Lotter!
Hallo, Herr Prieur,
jedenfalls bei „Google“ hätten Sie „althruistisch“ auch mit „h“ gefunden (allerdings wahrscheinlich nicht den Namen „Schalies“ mit „r“!:-)). Gleichwohl habe ich, Ihrem Hinweis folgend, in meinem Beitrag das fragliche „h“ vorsichtshalber gestrichen. Möglicherweise handelt es sich bei der Schreibweise mit „h“ um eine veraltete? Wenn nicht, habe ich wohl – man mag es kaum glauben – schlicht einen Fehler gemacht. Jedenfalls vielen Dank für den freundschaftlichen Hinweis!
Herr Schalies, wenn Sie sonst keine anderen Sorgen und Nöte haben, dann brauche ich mir um Ihr persönliches Wohlergehen in Zukunft keine Gedanken mehr machen.
Ich bewundere Frau Lierhaus für ihren Mut und ihren Kampfgeist, denn sonst würde sie nach nur zwei Jahren wieder so präsent sein,wie ich sie neulich bei ihrem ersten öffentlichen im Fernsehen gesehen haben.
Das macht mit Sicherheit auch anderen Menschen mit schweren Beeinträchtigungen durch Krankheit oder Unfall Mut zum weiter machen und vor allem zum weiter Leben.
Darum geht es Herr Schalies und das ist mit dem gesamten Weltreichtum nicht zu bezahlen.
Vielleicht denken Sie auch darüber einmal nach und ich hoffe für Sie, dass Sie dabei zu tieferen Einsichten gelangen, denn das bringt nicht nur Glück sondern eine tiefgreifende Zufrieden-und Dankbarkeit, die mit Geld und auch mit einem Dauerlos der ARD nicht zu erlangen ist.
Liebe Frau Jorga,
ich bin unerschütterlicher Optimist und gehe deshalb selbstverständlich felsenfest davon aus, dass Sie sich um mein persönliches Wohlergehen (auch) in Zukunft ganz sicher keine Sorgen zu machen brauchen.
Der Kampfgeist von Frau Lierhaus gegen ihr persönliches Schicksal verdient ganz ohne Frage größten Respekt, insoweit stimme ich Ihnen voll und ganz zu! Auch wäre es aus meiner Sicht ganz sicher sehr anerkennenswert, wenn sich Frau Lierhaus in der von Ihnen beschriebenen Weise in den Dienst der guten Sache stellen würde, und zwar unter ausdrücklicher Beachtung des Umstandes, dass dieser Einsatz „mit dem gesamten Weltreichtum nicht zu bezahlen ist“ – und man es deshalb auch gar nicht versuchen sollte. Unabhängig davon richtet sich die Kritik an der nur durch Presseberichte bekannt gewordenen Dotierung des Vertragsverhältnis eigentlich weniger gegen Frau Lierhaus, sondern vielmehr gegen den Lotterieveranstalter.